Zibelemärit Lugano

Die Zwiebel wird nicht nur in Bern gefeiert, sondern auch in Lugano. Auch hier gilt: Das scharfe Gemüse ist enorm vielfältig.

Es war einmal eine Gruppe Berner, die hatten ihre Heimat gegen das Luganese eingetauscht. Doch selbst das wunderschöne Tessin vermochte es nicht, dass die Ausgewanderten liebgewonnene Bräuchen ihrer Vaterstadt vergässen – etwa den traditionellen „Zibelemärit“. Und weil Not bekanntlich erfinderisch macht, beschlossen unsere wackeren Migranten, fern von Bern einen Ableger des grossen Volksfestes einzupflanzen. So kam es, dass Lugano 1973 Zibelemärit-Stadt wurde.

Zibelemärit Lugano 1973
Zibelemärit Lugano 1973 (keystone sda)

Reverenz vor „La Cipolla“

Das ist es bis heute geblieben. Die Südvariante des Festes ist zwar kleiner und steigt auch früher, nicht im November, sondern jeweils am zweiten oder dritten Samstag im Oktober. In aller Regel kann man Schal und Mütze auch getrost zu Hause lassen. Ansonsten aber ist auf der Piazza Manzoni Berner Feeling angesagt, denn im Zentrum jeder Auslage und Aktivität steht auch in Lugano sie, die Primadonna, „La Cipolla“, die Zwiebel.

Alphörner am Zibelemärit Lugano
Alphörner am Zibelemärit Lugano

Lachen und Weinen

Es gibt das vielseitige Superfood gehackt und geschnitten, auf salzigen Kuchen und in Eintöpfen, gekocht und gebacken, kombiniert mit geschmolzenem Käse oder einem stimmungsfördernden Glühwein. Roh findet man die kugeligen Lauchgewächse kunstvoll in bunte, mit Blumen geschmückte Zöpfe geflochten, als prominenter Küchenschmuck oder als herziges Souvenir. Und hie wie da gilt: Zwiebeln können einem zum Weinen bringen, aber auch zum Lachen.